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Kläranlage Consdorf

Details und Kosten

Details zum Reinigungsverfahren und technische Merkmale

Aus technischer Sicht ist die Anlage für eine nominale Abwasserbelastung von 4000 EW ausgelegt, was einem maximalen Durchfluss von 192,5 m³/h bzw. 53,5 l/s entspricht.
Das Abwasser durchläuft die Anlage im freien Gefälle. Der hydraulische Weg umfasst eine Drosselleitung mit einem Motorschieber, der von einer induktiven Durchflussmessung (IDM) gesteuert wird, eine automatische Rechenanlage (Spaltweite 3 mm) in Kombination mit einem belüfteten Sand- und Fettfang, eine Dosierstation für die Phosphorfällung, einen 1485 m³ großen Bioreaktor mit Belebtschlamm nach dem BIOCOS-Verfahren (mit Druckluftbelüftern), der die 77 m² großen hybriden Sedimentations- und Rührbecken mit flachem Bodenbeinhaltet, sowie einen Auslaufdurchflussmesser.
Die Behandlung erfolgt in drei Stufen, da neben den Kohlenstoffverbindungen auch Phosphor (durch chemische Ausfällung) sowie die Stickstoffformen (durch Nitrifikation und Denitrifikation im Bioreaktor) entfernt werden.
Die Versorgung mit Brauchwasser erfolgt über eine Brauchwasseranlage, die aufbereitetes Wasser am Ausgang der Kläranlage zu Spülzwecken verwendet.
Der Klärschlamm wird durch eine verlängerte Belüftung in Verbindung mit der Reinigung des Abwassers im Bioreaktor mineralisiert. Der so stabilisierte Überschussschlamm wird anschließend in einem 311 m³ großen Silo gelagert und dann zur Anlage in Bleesbruck transportiert, wo er auf etwa 30% Trockensubstanz entwässert wird.
Die Kläranlage besitz darüber hinaus sämtliche Anschlüsse und Infrastrukturen um eine mobile Entwässerungseinheit aufzunehmen, die in der Lage ist den Klärschlamm welcher durch den Prozess anfällt vor Ort zu entwässern. Der entwässerte Schlamm wird dann in Kontainern zu einem Verwertungszentrum gebracht.
Als Nebeneinrichtungen umfasst die Station eine Werkstatt, einen Sanitärraum und einen Steuerraum. Die neue Transformatorstation MT 20kV / 400 V befindet sich in der Nähe der Consdorfer Mühle. Die Station, die nicht permanent besetzt ist, wird vollständig über das SIDEN-Fernwirknetz fernüberwacht.
Um die Belästigung durch die Anlagen auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, wurde die große Mehrheit der elektromechanischen Ausrüstungen (Rechen - Sandfang - Fettfang, Kompressoren, MS-Station) in Gebäuden untergebracht.

Studien im Vorfeld der Sanierungsmassnahmen

Die zugehörige Vorstudie wurde von unserem Ausschuss bereits in seiner Sitzung vom 20. Mai 2010 einstimmig angenommen.
In Übereinstimmung mit den aufwendigen Kanalnetzprojekten der Gemeinde mussten die Arbeiten der biologischen Kläranlage von CONSDORF, die sich in der äußerst sensiblen natürlichen Umgebung der "Kleinen Luxemburger Schweiz" befindet, zeitnah modernisiert werden. Hintergrund waren vor allem die zusätzlichen Belastungen und eine, der großherzoglichen Verordnung vom 13. Mai 1994 über die Behandlung von kommunalem Abwasser, angemessene Behandlung.
Das Ministerium des Innern und der Großregion teilte diese Sichtweise, so dass die betreffende Erweiterung als Priorität in den nationalen Sanitärplan aufgenommen wurde.
Da die Kläranlage vor allem erhebliche Mängel in der mechanischen Aufbereitung (fehlendes Rechengut), in der automatischen Steuerung des Bioreaktors und in der Zugänglichkeit verschiedener Komponenten, u. a. der Sandfanganlage, aufwies, hatte unsere technische Abteilung im Jahr 2004 ein Dringlichkeitsprojekt ausgearbeitet, um diese Mängel dringend und übergangsweise zu beheben. Diese kurzfristigen Verbesserungen reichten aber nicht aus um die Ableitungen in Einklang mit den bestehenden Richtlinien zu bringen.

Kosten der Arbeit

Die Kosten für die Erweiterung und Modernisierung der Kläranlage einschließlich geotechnischer Studien und Ingenieurhonoraren beliefen sich auf ca. 7,2 Millionen Euro inkl. Steuern, davon eine staatliche Beihilfe des Ministeriums für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung in Höhe von ca. 4,3 Millionen Euro inkl. Steuern.
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tableau des couts consdorf
Lageplan im PDF-Format