Abwassersammlung

Um die kommunalen Abwässer zu reinigen, müssen diese zuerst dort gesammelt werden, wo sie entstehen, um sie dann mittels eines Abwasserkanalsystems in die Kläranlagen zu leiten.

Beförderung der Abwässer

Das Einsammeln erfolgt zuerst über Grundleitungen unter den einzelnen Gebäuden, dann über ein lokales Kanalisationsnetz in den öffentlichen Bereichen und schlussendlich in ein Sammelnetz, welches an eine Kläranlage anschließt.
Die Örtlichkeiten erzeugen kontinuierlich belastetes Abwasser (Küchen, WC, Badewannen/Duschen, Waschküchen, ...) sowie sauberes Wasser aus Drainagen und Regenwasser von den Dächern, Strassen, usw.
Die sauberen Wässer können als solche wieder in das natürliche Umfeld zurückgeleitet werden. Die Abwässer benötigen jedoch eine Klärung, bevor sie in die Natur abgegeben werden können.
Karte des Sammlungsnetzes

Bei normalen trockenen Bedingungen, stellen die kommunalen Abwässer kleine, aber stark verschmutzte Wassermengen dar, wohingegen bei Regen enorme, aber nicht so stark verschmutzte Wassermengen auftreten.
Mit dieser Feststellung wurden zwei verschiedene Kanalisationssystem entwickelt, einerseit das Einheitssystem (gemischt) und andererseits das Trennsystem.

Schematische Darstellung eines Mischwasserkanalsystems
Die Einheitssysteme leiten sowohl die verschmutzten Abwässer, als auch das Regenwasser über die gleichen Rohrleitungen ab.
Schematische Darstellung eines separaten Netzes
Die Trennsysteme leiten die Abwässer getrennt vom Regenwasser über zwei verschiedene Kanalisationssysteme ab.

Regenüberläufe
 
Schematische Darstellung der Funktionsweise eines Sturmüberlaufs
 
Die Regenwasserüberläufe sind Entlastungen, die allgemein am Endpunkt von Einheitssystemen angebracht sind.
 
Sie dienen dazu, bei Regenwetter das stark verdünnte Mischwasser vom Regenwasser zu trennen und es direkt in den Vorfluter abzuleiten. Dies hilft dazu, die Sammler und Kläranlagen nicht hydraulisch zu überlasten.
 
Foto, das einen Sturmüberlauf zeigt
 
Das Sammlernetz der "Nordstad" verfügt über etwa 50 solcher Becken, welche jedoch allesamt in Zukunft durch Regenüberlaufbecken ersetzt werden.
Regenüberlaufbecken
 
Schematische Darstellung der Funktionsweise eines Regenüberlaufbecken
 
Wenn das Mischwasser bei Regenwetter zu stark verschmutzt ist, um es auf direktem Wege in die Natur abzuleiten, dann wird der sogenannte Spülstoss in einem Regelüberlaufbecken zwischengespeichert.
 
Allerdings ist es nur der erste Spülstoss, der zwischengespeichert wird. Nach nur kurzer Zeit (ungefähr einer Viertelstunde Regen), führen die Kanäle nur noch schwach belastetes Regenwasser, welches ohne weitere Probleme ind die Natur weitergeleitet werden kann.
 
Foto vom Inneren eines Regenüberlaufbecken
 
Nach dem Regen, und wenn es die Kapazitäten der Kanalisation wieder erlauben, werden die zwischengelagerte Wassermenegn langsam mittels eines Durchflussreglers zu der Kläranlage weitergeleitet, um dort dann gereinigt zu werden.
 
Es ist wichtig anzumerken, dass das abgeschlagene Wasser der Regenüberlaufbecken mittels feinrechen durchgesiebt wird, bevor es in die Vorfluter weitergeleitet wird.
Zusätzlich sind die Becken mit einer Spüleinrichtung ausgestattet, welches automatisch nach der Entleerung aktiviert wird und die Beckensohle reinigt.
 
Sämtliche elektromechanischen Einrichtungen werden über das Fernüberwachungssystem des SIDEN verwaltet und kontrolliert.
 
Die Regenüberlaufbecken sind also moderne Einrichtungen, die dazu dienen, die Vorfluter während den Regentag
Pumpwerke
 
Schematische Darstellung der Funktionsweise einer Pumpstation
 
Die Pumpwerke werden dazu verwendet, Abwässer aus tieferen Kanälen nach oben zu fördern und anschliessend mittels Freigefälleleitungen mit schwachen Neigungen in wirtschaftlicher Weise zu fördern. Alternativ können Pumpwerke auch dazu dienen Abwässer mittels Druckleitungen über lange Strecken und grössere Höhenunterschiede zu pumpen.
 
Foto des Pumpwerksgebäudes
 
Diese Pumpwerke bestehen aus einem Pumpensumpf, in welches das Wasser gravitär hineinläuft, als auch aus einem Maschinenraum, welcher die verschiedenen Pumpen enthält. Überlicherweise besteht eine Pumpstation aus 2 Pumpen, von denen eine als Reserve vorhergesehen ist, die beim Ausfall der anderen einspringt.
 
Die Steuerung der Pumpen erfolgt über den Füllstand des Pumpensumpfes. Der Pumpenkeller ist in der Regel über ein kleines Betriebsgebäude erreichbar, welches auch die Schaltschränke enthält.
 
Die Pumpstationen werden über das Fernwirksystem des SIDEN verwaltet und kontrolliert.
 
Foto der Pumpen im Inneren des Pumpwerks