Station Biologique De Tintesmillen
Aktueller Stand
Einführung
Die Kläranlage behandelt die Abwässer der Ortschaften Heinerscheid und Kalborn sowie
der Orte Kalbermillen (Einzelhaus) und Tintesmillen (Camping) die jeweils ihre Abwässer
mittels einem Pumpwerk in Richtung Kläranlage fördern. Die Ortslagen Heinerscheid und
Kalborn sind im freien Gefälle der Kläranlage angeschlossen und verfügen über Regenüberlaufbecken
die jeweils ein Rückhaltevolumen von 150 m3 und 70 m3 aufweisen. Die Funktionsbeschreibung eines Rückhaltebeckens ist auf Seite 7 beschrieben.
Die Kläranlage ist für eine Reinigungskapazität von 1.300 Einwohnerwerten (EW) ausgelegt.
Die Bauarbeiten der Kläranlage Tintesmühle und der Zulaufkanäle haben im Oktober 2004 begonnen. Die Anlage wurde im Juli 2008 eingeweiht.
Funktionsbeschreibung
Über den Zulaufschacht wird das Abwasser der Kläranlage zugeleitet. Im anschließenden Messschacht wird die Zulaufmenge auf den Max-Wert der Anlage begrenzt.
Das Abwasser durchläuft eine kombinierte Rechen- Sandfang-Kompaktanlage und gelangt dann in den biologischen Teil der Kläranlage. Die biologische Reinigung
erfolgt mittels sogenannte Scheiben- und Rotationstauchkörpern. Allein durch Mikroorganismen – ohne den Zusatz von Chemikalien - werden in der biologischen
Reinigungsstufe die im Abwasser noch enthaltenen biologischen Verunreinigungen abgebaut. Bei Scheibentauchkörpern entwickeln sich auf den rotierenden
Trägerscheiben Kolonien von Bakterien. Diese bilden den biologischen Rasen auch Biofilm genannt. Die Bakterien nehmen während ihres Auftauchens aus
dem Abwasser Sauerstoff auf und während des Abtauchens ins Abwasser absorbieren sie die zersetzte Verschmutzung und bauen so gelöste Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen ab.
Durch die Rotation der Scheiben und die dadurch entstehende Strömung wird der Biofilm kurz gehalten, so dass diese Tauchkörper sehr wartungsarm betrieben werden können.
In den anschließenden Nachklärbecken welche aus Lamellenseparatoren bestehen erfolgt die Trennung von Klarwasser und Schlamm. Der Schlamm
aus abgestorbenen Bakterien bestehend wird der Emscher Grube zugeleitet und später mittels Saugfahrzeug zu einer größeren Kläranlage gefahren um
dort behandelt zu werden. Das Klarwasser läuft im freien Gefälle in den nachgeschalteten Schönungsteich und wird danach in die Our eingeleitet.